Struktur oder Überraschung?
Die richtige Arbeitsumgebung finden.

Jobsuche: Lieber Startup oder Konzern?

Zieht es dich zu einem Konzern, oder bist du eher Team Startup? Du hast deine Ausbildung beendet, gerade eine Weiterbildung absolviert oder dein Studium endlich abgeschlossen, kurz: Du bist bereit für einen festen Job. Nur wo? Du liest Jobangebote, die zu deiner Berufsbeschreibung oder Qualifikation passen und bist unschlüssig, welches Arbeitsumfeld dir und deinen Bedürfnissen entspricht. Verständlich, denn ein Konzern bietet ebenso Vorteile, wie ein Startup. Und in beiden Organisationen finden sich auch Eigenschaften, die man eben in Kauf nimmt.

Natürlich geben Verallgemeinerungen nur eine grobe Orientierung, schließlich hat jedes Unternehmen seine Eigenarten. Aber die beiden Extreme der Arbeitswelt, globaler Konzern und junges Startup, stehen exemplarisch für unterschiedliche Arbeitskulturen. Wie also findest du heraus, welches Unternehmen zu dir passt? Das liest du hier.

Im Beitrag bekommst du Denkanstöße zu diesen Fragen und Themen:

Konzern oder Startup: Erstmal die Definition.

Als Erstes kommt hier eine Definition der beiden gegensätzlichen Unternehmensformen: Konzern bezeichnet eine Gruppe von Unternehmen, die miteinander verbunden sind und von einer zentralen Führungsebene, dem Vorstand, kontrolliert werden. Die einzelnen Unternehmen können in verschiedenen Branchen und Ländern tätig sein und unterschiedliche Geschäftsfelder abdecken. Meist gibt es eine Muttergesellschaft – auch Holding genannt – die Anteile an mehreren Tochtergesellschaften hat. Zum Beispiel kann eine Tochtergesellschaft in einem Land Rohstoffe beschaffen, während eine andere Tochtergesellschaft in einem anderen Land oder sogar Kontinent die Rohstoffe verarbeitet und das fertige Produkt vertreibt.

Ein Startup ist ein neu gegründetes Unternehmen, das sich noch am Markt etablieren muss. Häufig entstehen Startups getrieben von einer neuen Geschäftsidee – das kann eine neue Dienstleistung sein, eine App oder ein Produkt. In der Regel dreht sich im Startup alles darum, Investoren von der neuen Idee zu überzeugen, um Startkapital einzusammeln. Im nächsten Schritt wird die Neuheit beworben und auf dem Markt bekannt gemacht – bis erste Umsätze eingespielt werden, kann also einige Zeit vergehen. Folglich arbeiten in der Anfangsphase noch nicht viele Menschen im Startup, Wachstum ist aber das Ziel und nach und nach wächst und formt sich auch das Team.

Sicherheit und Struktur im Konzern.

Sicherheit und Struktur im Konzern.

Magst du klare Strukturen und ein Regelwerk, nachdem sich alle richten, so wird dir ein Job im Konzern zusagen. Du hast dort deinen Platz innerhalb der Hierarchie und kennst nach deiner Einarbeitung deinen klar definierten Aufgabenbereich. Es gibt festgelegte Prozesse und Zuständigkeiten, spontane Änderungen gibt es eher nicht. Das konzerntypische Regelwerk kann sich bis ins Persönliche auswirken, ein Dresscode oder das Siezen der Vorgesetzten oder Kolleg:innen anderer Abteilungen ist in vielen Konzernen üblich. Überstunden und Urlaubsanspruch sind ebenso klar geregelt und meist gibt es einen Betriebsrat, der sich zusätzlich für die Belange der Arbeitnehmer:innen einsetzt. Für dich bedeutet das Sicherheit und Kündigungsschutz.

Finanziell ist eine Festanstellung in einem Konzern attraktiv, denn ein so großes Unternehmen kann gute Gehälter zahlen und seinen Mitarbeitenden Extraleistungen wie Weihnachtsgeld oder ein Jahresabo für den Nahverkehr bieten. Auch Fortbildungen und Team-Events gehören zum Standard im Konzern. 

Hast du deine Karriere klar vor Augen, bietet dir ein Konzern durch seine verschiedenen Geschäftsfelder, spannende Entwicklungsmöglichkeiten, möglicherweise in mehreren Ländern. Der Arbeitsdruck oder die Ziele deiner Arbeit können abstrakt wirken; die Börsenperformance des Konzerns und ähnliche zahlenbasierte Werte gehören dazu. Wenn du dich im Konzern wohlfühlst, kannst du dich die Karriereleiter hocharbeiten und lernst im Laufe der Zeit viele Kolleg:innen kennen, die dein Netzwerk bilden.

Abenteuer Arbeit im Startup?

Ein kleines Team, das für die Geschäftsidee brennt und alles daran setzt, sie auf dem Markt zu etablieren – so sieht es in den meisten Startups aus. Alle tauschen sich auf Augenhöhe aus, gute Ideen sind immer gefragt und werden diskutiert. Wird nicht alles umgesetzt, liegt das sicher nicht an komplizierten Abstimmungsverfahren, sondern eher am fehlenden Budget. Je nachdem, wie sich der Umsatz entwickelt, oder ob Investoren gewonnen werden konnten, ist der finanzielle Spielraum im Startup begrenzt. So wird auch dein Gehalt unter dem Konzern-Niveau liegen – im Idealfall machen die lockere und kreative Arbeitsatmosphäre und der Teamspirit das wett. Auch wirst du tendenziell flache Hierarchien und direkte, offene Kommunikation vorfinden.

Es kann gut sein, dass du zwar für das Webdesign eingestellt wurdest, dich aber auch mal spontan um eine Kundin kümmerst oder dich noch in die Event-Planung einarbeitest, denn in vielen Startups machen gerade in der Anfangsphase alle ein bisschen alles. Das Arbeiten kann schon mal einem Abenteuer gleichen und höchstwahrscheinlich sind die Arbeitszeiten nicht so akkurat geregelt wie im Konzern.

Abenteuer Arbeit im Startup?

Dafür kannst du dich mit den Zielen deiner Arbeit identifizieren und hast das Gefühl, etwas zu verändern. Es entstehen nach und nach neue Aufgabenfelder und Prozesse müssen immer wieder angepasst werden. Mit etwas Glück und Engagement kannst du auch in einem Startup Karriere machen, dazu lernst du wahrscheinlich eine Menge über Organisationsformen und Arbeitsgebiete außerhalb deiner Expertise.

Die beiden Unternehmenstypen im Vergleich.

Typische Startup-Merkmale

  • Flache Hierarchien
  • Vielseitige Aufgaben
  • Kleines Team, lockerer Umgang
  • Pioniergeist und Veränderung
  • Hohe Identifikation, das Gefühl etwas zu bewegen

Charakteristische Konzern-Merkmale

  • Klare Strukturen und Verantwortlichkeiten
  • Sicherheit und gute Gehälter
  • Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen
  • Kontakte zu vielen internationalen Kolleg:innen
  • Fortbildungen und Team-Events

Wie findest du alles über deinen zukünftigen Arbeitsplatz heraus?

Dass nicht in jedem Startup ein Kickertisch steht, ist genauso klar, wie die Tatsache, dass nicht in jedem Konzern ein strenger Dresscode herrscht. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Werte, und der Wandel der Arbeitswelt ist überall spürbar. Du fühlst dich zu keinem der beiden Organisationen hingezogen? Kein Problem, denn zwischen den beiden Extremen gibt es viele Abstufungen: mittelständische Unternehmen, Familienbetriebe, Vereine und Verbände oder den öffentlichen Dienst zum Beispiel. Wie also findest du raus, welche Arbeitswelt deine wird? Lies die Stellenausschreibung aufmerksam. Hier bewirbt sich nämlich ein Unternehmen bei dir – trifft es deinen Geschmack? Dann forsche weiter. Dank der Digitalisierung hast du verschiedene Möglichkeiten, zu recherchieren. Gerade große Unternehmen betreiben aktives Employer Branding, das bedeutet, sie präsentieren sich als attraktive Marke auf dem Arbeitsmarkt. Zudem sind sie häufig in den (Wirtschafts-)Medien präsent. Startups hingegen sind oft sehr persönlich geprägt und eher offen für den direkten Austausch.

Welches Unternehmen spricht dich an?

Mach dich auf die Suche und finde möglichst viel über die Organisation deiner Wahl heraus. Am besten beginnst du auf der Homepage. Fast immer gibt es den Menüpunkt „Karriere“, gestaltet für potenzielle Arbeitnehmende wie dich. Lies ihn aufmerksam – fühlst du dich angesprochen? Dann schau weiter, beispielsweise hier:

  • Bewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor
  • LinkedIn: Wie agieren Mitarbeitende, wie präsentiert sich die Firma?
  • Social Media: Instagram, Facebook, TikTok, Twitter, YouTube ...
  • Google News: Schau nach, ob es Presseberichte über die Firma gibt
  • Messen: Je nach Branche findest du Vertreter:innen auch auf Veranstaltungen.
  • Netzwerk: Vielleicht hast du sogar Kontakte zu Mitarbeitenden?
  • Telefon: Sei mutig und verschaffe dir einen ersten Eindruck im Gespräch

Werte, Ziele und Bauchgefühl.

Spätestens in deinem Bewerbungsanschreiben wirst du formulieren, was dich motiviert, genau für diese Organisation zu arbeiten. Frag dich: Was will ich lernen, wie will ich mich entwickeln und was treibt mich an? Gleich deine Werte und Ziele mit denen deiner Wunsch-Arbeitsstelle ab. Im Bewerbungsgespräch wird sich dein Bauchgefühl melden. Passt die Atmosphäre zu dir, kannst du dir vorstellen, in diesem Arbeitsklima produktiv zu sein? Nutz die Möglichkeit, Fragen zu stellen – auch im Anschluss an das Gespräch kannst du das per Mail oder Telefon noch tun. Zudem kannst du die Möglichkeit zu hospitieren, also einen Tag lang auf Probe zu arbeiten, anbieten. So kannst du dich mit den Mitarbeitenden austauschen und bekommst ein Gespür für die Arbeitskultur.

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