Jede Bewerbung ist deine Chance.
Den ersten Eindruck nutzen und genau das Richtige rausschicken.

Vollständige Bewerbungsunterlagen: Was gehört in eine Bewerbung?

Deine Bewerbung ist dein Aushängeschild in der Arbeitswelt und es lohnt sich, wenn du dir dafür Zeit nimmst. Sie verrät nicht nur etwas über deine bisherigen beruflichen Stationen und deine Fähigkeiten, sondern vermittelt auch einen ersten Eindruck über deine Arbeitsweise: Hast du die Anforderungen aus der Stellenbeschreibung aufmerksam gelesen und alle gewünschten Unterlagen mitgesendet? Nutz also die Chance für einen gelungenen ersten Eindruck und sorg dafür, dass dein Gegenüber genau die Information von dir bekommt, die gewünscht ist. Keine Sorge, das ist nicht kompliziert – wir haben hier für dich zusammengefasst, worauf du achten kannst, damit deine Bewerbung ein Erfolg wird.

Über diese Punkte weißt du nach dem Lesen Bescheid:

Dein Start: Stellenausschreibung genau lesen.

Sorgfalt ist eine gute Begleiterin beim Bewerbung schreiben. Und zwar schon beim Lesen der Stellenausschreibung. Es gibt kein Standard-Rezept für die Universalbewerbung mehr; die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt rasant und damit ändern sich auch Bewerbungstrends. So unterschiedlich die Betriebe und Unternehmen sind, so verschieden können auch ihre Anforderungen an eine Bewerbung sein. Es gibt immer mehr Firmen, die online Bewerbungsplattformen bereitstellen, auf denen du deine Daten erfassen, Fragen beantworten und Anlagen einfach hochladen kannst. Manche Unternehmen wünschen ausdrücklich eine Bewerbung ohne Foto, andere wollen kein Anschreiben mehr. Dafür wirst du möglicherweise aufgefordert, ein Video von dir hochzuladen.

Deshalb ist der wichtigste Tipp, die Ausschreibung ganz genau zu lesen. Auch Nachfragen ist möglich, häufig sind die Kontaktdaten einer Ansprechperson extra angegeben. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, kannst du einen Anruf bei der Firma deiner Wahl für einen ersten guten Eindruck nutzen und dich rückversichern, was genau gewünscht wird.

Was ist eine „vollständige“ Bewerbung?

Häufig ist in der Stellenausschreibung die Rede von „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen. Eine vollständige Bewerbung umfasst alle Unterlagen, die die Personaler:in benötigt, um sich ein umfassendes Bild von dir und deinem beruflichen Profil zu machen. Wenn in der Stellenanzeige genau steht, welche Unterlagen gewünscht sind, solltest du auch exakt diese mitschicken. Denn weniger oder auch mehr Unterlagen beizufügen als gefordert, hinterlässt keinen guten Eindruck. In beiden Fällen kann bei deiner potenziellen Arbeitgeber:in nämlich der Eindruck entstehen, dass du die Anforderungen in der Stellenbeschreibung nicht aufmerksam gelesen hast. Oder dass du die Dinge im (Berufs-)Leben ohnehin nicht so genau nimmst. Und damit wäre der gute erste Eindruck angeknackst.

Doch wie gehst du vor, wenn das Unternehmen nicht explizit auflistet, welche Unterlagen gewünscht sind? In diesem Fall orientierst du dich an den Vorgaben, die klassischerweise bei einer vollständigen Bewerbung gelten. Diese sind:

Checkliste vollständige Bewerbung.

  1. E-Mail-Text (Achtung: das ist NICHT das Anschreiben)
  2. Deckblatt – optional
  3. Anschreiben – 1 Seite
  4. Lebenslauf – 1 bis 3 Seiten
  5. Arbeitszeugnisse
  6. Nachweise über Qualifizierungen – Abschlusszeugnisse, Zertifikate

Du tust der Empfänger:in einen Gefallen, wenn du alle Bestandteile deiner Bewerbung in einem PDF zusammenfasst. Speicher sie dir dennoch auf deinem Rechner einzeln ab, denn bei der nächsten Ausschreibung nutzt du vielleicht ein Onlineformular mit Upload einzelner Dateien.

Was ist eine „aussagekräftige“ Bewerbung?

Junger Mann mit Laptop

Wird in der Stellenanzeige eine „aussagekräftige“ Bewerbung verlangt, sind damit alle Informationen gemeint, die Auskunft über deine Eignung für die Position geben. Du zeigst also, dass du genau die Kompetenzen und Erfahrungen mitbringst, die die Personalverantwortliche sucht.

Bewerbungsexpertin Simone Falk-Meding rät, in diesem Fall nicht alle Arbeitszeugnisse mitzuschicken, wenn diese keinen starken inhaltlichen Bezug zu der Stelle haben, auf die du dich bewirbst. Dasselbe gilt auch für veraltete oder überholte Nachweise über Qualifikationen. Verschick stattdessen passende Arbeitsproben mit deiner Bewerbung.

Hier gilt: Qualität geht vor Quantität. Wähl etwa drei Beispiele aus, anstatt dein gesamtes Portfolio anzupreisen.

Was gehört in eine Kurzbewerbung?

Manchmal wird in der Jobanzeige auch nach einer Kurzbewerbung verlangt. Wie der Name schon sagt, liegt bei dieser Art der Bewerbung die Würze in der Kürze. Das heißt: Anschreiben und Lebenslauf genügen. Aber Achtung: Lass dich nicht dazu verleiten, deine Kurzbewerbung mit weniger Sorgfalt anzugehen, als eine umfangreichere Bewerbung. Wenn du überzeugen konntest und zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, nimm auf jeden Fall alle weitere Unterlagen wie Zeugnisse und Referenzen mit.

Bewerbung per E-Mail oder auf dem Postweg?

Auch hier gilt: Halt dich an die Vorgaben, die in der Stellenanzeige ausgeführt werden. In den meisten Fällen wird heutzutage die Bewerbung per E-Mail bevorzugt, denn sie ist in der Personalabteilung einfacher zu bearbeiten. Für dich als Bewerber:in ist sie günstig, denn du sparst die Kosten für die Bewerbungsmappe, den Druck und das Porto für den Versand deiner Bewerbung. Dass du deine Online-Bewerbung mit ebenso großer Sorgfalt und Genauigkeit angehst, wie die postalische, ist ja klar. „Die E-Mail ist erst einmal nur ein anderer Transportweg“, sagt auch Bewerbungscoachin Simone Falk-Meding.

Tipp: Dein E-Mail-Anschreiben darf kurz sein, formulier es dennoch mit Bedacht und dem Ziel, neugierig zu machen. Sollte aus irgendeinem Grund dein Anhang nicht zu öffnen sein, willst du bereits mit dem E-Mail-Text die Aufmerksamkeit der Empfänger:in ergattern. Achte auch darauf, dass deine vollständigen Kontaktdaten in der E-Mail enthalten sind und deine Bewerbungsdatei deinen Namen enthält. Denk immer daran: Die Personaler:innen bearbeiten eine Flut von ähnlichen Schreiben und du willst ihnen den Umgang mit deinem so angenehm und einfach wie möglich machen.

Benötige ich ein Deckblatt für meine Bewerbung?

Ein Deckblatt zählt bei digitalen Bewerbungen nicht mehr zum Standard, sondern ist in der Regel optional. Bei der Bewerbung auf bestimmte Positionen bietet es sich aber an, ein ansprechend gestaltetes Deckblatt zu verwenden. Nämlich dann, wenn du dich auf eine Stelle bewirbst, bei der du als Person sehr im Fokus stehst; beispielsweise im Bereich Verkauf, Vertrieb oder auch als Führungskraft. Hier kann ein Deckblatt mit prominent platziertem Bewerbungsfoto angemessen wirken. In dem Fall achte bei einer digitalen Bewerbung darauf, dass du alle Bestandteile in einem PDF zusammenfasst. Als alleinstehende Datei verliert das Deckblatt seine Wirkung.

Was gehört in das Bewerbungsanschreiben?

Ein individuelles und fehlerfreies Anschreiben ist einer der wichtigsten Bestandteile jeder Bewerbung – und im besten Fall deine Eintrittskarte für die nächste Runde: das Bewerbungsgespräch. Personalverantwortliche merken schnell, wenn sie eine Massenbewerbung vor sich haben, bei der nach dem Copy-and-Paste-Prinzip nur das Unternehmen und der Name der Ansprechpartner:in ausgetauscht wurden.

Das Anschreiben wird nicht umsonst auch Motivationsschreiben genannt. Hier ist also deine Chance, glaubwürdig zu erklären, was dich antreibt, dich genau auf diese Stelle zu bewerben. Orientiere dich an der Übereinstimmung zwischen dir und dem Unternehmen. Warum passt du zu dieser Firma? Wenn du dich auf Stationen aus deinem Lebenslauf beziehst, lass Beispiele einfließen. Zähle also nicht nur Abschlüsse und Positionen auf, sondern erwähne eine konkrete Erfahrung. Das Anschreiben ist außerdem der Ort, an dem du deine Persönlichkeit zeigen kannst.

Kreative Einstiegssätze für das Bewerbungsschreiben.

Um deine Persönlichkeit zu zeigen, hast du gleich beim ersten Satz die Möglichkeit. Mit Formulierungen wie „Hiermit bewerbe ich mich …“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Ausschreibung gelesen ...“ willst du niemanden langweilen. Stattdessen kannst du hier deinen ersten Aufschlag in Sachen Individualität und Kreativität machen. Beginn dein Anschreiben zum Beispiel mit deinem Lieblingszitat oder einer persönlichen Anekdote – vorausgesetzt, es passt in den beruflichen Kontext und du leitest geschickt über zu deiner Motivation.

Wenn du lieber die klassische Art magst und kreatives Schreiben nicht deine bevorzugte Form der Präsentation ist, ist das auch in Ordnung. Verstellen willst du dich schließlich an keinem Punkt in deinem Bewerbungsprozess. Vermeide Floskeln und starte ruhig selbstbewusst. "Als neuer Vertriebsmitarbeiter biete ich Ihnen ..." oder "Ich möchte bei Firma Mustermann arbeiten, weil ..." kann genauso als Einstieg funktionieren wie die Anekdote.

Welche Arbeitszeugnisse müssen in die Bewerbung?

Zeugnisse sind der schriftliche Beleg für deine Kenntnisse und Fähigkeiten, die du in deinem Anschreiben für dich beanspruchst. Daher sind sie ein wichtiger Bestandteil deiner Bewerbung. Doch bedeutet das nicht, dass du sämtliche Zeugnisse beilegen musst. Wie viele und welche Zeugnisse du deiner Bewerbung beifügst, hängt vor allem von deiner Berufserfahrung, deinem Alter und der Stelle ab, auf die du dich bewirbst. Bist du Berufseinsteiger:in, Quereinsteiger:in oder Aufsteiger:in? Die Karrierestufe, auf der du dich befindest, spielt ebenfalls eine Rolle.

Tipp: Zeugnisse von wichtigen Stationen einfach wegzulassen, kann bei Personalverantwortlichen einen komischen Eindruck hinterlassen. Denn sie fragen sich womöglich, was du zu verbergen hast. Daher solltest du Zeugnisse von Unternehmen, bei denen du länger als ein paar Monate gearbeitet hast, auch dann beifügen, wenn du dir dort womöglich nicht die Bestnote verdient hast. Das ist besser, als dein Gegenüber im Ungewissen zu lassen.

Wenn du bereits einige Stationen in deinem Berufsleben absolviert hast, solltest du die entsprechenden Zeugnisse chronologisch absteigend sortieren. Der aktuelle Job wird dabei an erster Stelle aufgeführt. Lege auf jeden Fall die letzten drei Arbeitszeugnisse bei. Ältere Zeugnisse kannst du beilegen, wenn sie entweder außerordentlich gut sind oder bezeichnend für deinen beruflichen Werdegang.

Gehören Arbeitsproben immer zu einer vollständigen Bewerbung?

Im Durchschnitt verbringen Personalentscheider:innen nur wenige Sekunden mit dem ersten Sichten deiner Bewerbung. Daher schickst du Arbeitsproben nur dann mit, wenn in der Jobanzeige darum gebeten wird. Sonst wirkt deine Bewerbung schnell überladen. Es kann auch vorkommen, dass du erst im Anschluss an das Bewerbungsgespräch darum gebeten wirst, Arbeitsproben nachzureichen. Dieser Bitte solltest du zügig nachkommen, idealerweise noch am selben Tag, auf jeden Fall aber zeitnah im Anschluss an das Gespräch. Dies ist außerdem eine gute Möglichkeit, dich für das Gespräch zu bedanken und zu betonen, dass es dich in deinem Wunsch bestärkt hat, für das Unternehmen zu arbeiten – wenn es denn so war.

Darf ich Arbeitsproben per Filesharing versenden?

Für Berufsgruppen wie Mediengestalter:innen, Kommunikations- oder Screen-Designer:innen, die vor allem mit Bildern arbeiten, ist es nicht immer möglich, Arbeitsproben als PDF-Datei abzubilden. Wenn du um ein persönliches Vorstellungsvideo gebeten wirst, oder audiovisuelle Arbeitsproben senden möchtest, kann es schnell passieren, dass die Dateien die zulässige Größe für Anhänge überschreiten. In dem Fall bietet sich ein sogenannter Filesharing-Dienst an: Du lädst deine Dateien dort hoch und erhältst einen Download-Link, über den die Personaler sie herunterladen können. Achte darauf, einen seriösen und bekannten Anbieter auszuwählen. Die Personalverantwortlichen sollen sich schließlich keine Sorgen um ein Virus in deinem Download-Link machen. Bei klassischen Anhängen im PDF-Format besteht kein Grund, einen Filesharing-Dienst zu verwenden. Auch Bewerbungscoachin Simone Falk-Meding rät in diesem Fall dazu, die Anlagen wie gewohnt als Mailanhang zu versenden.

Aufgepasst: In der kostenlosen Version einiger Filesharing-Dienste stehen die hochgeladenen Dateien häufig nur für einen gewissen Zeitraum für die Empfänger:in zum Download bereit. Diese Zeitspanne ist womöglich bereits vorüber, wenn die Personalverantwortliche deine Bewerbung liest. Daher entscheide dich am besten für einen Anbieter, bei dem die Dateien dauerhaft abrufbar sind.

Brauche ich ein Anlagenverzeichnis?

Ein Anlagenverzeichnis ist heutzutage keine Pflicht mehr. Bei vielen unterschiedlichen Anlagen lohnt sich ein nummeriertes Anlagenverzeichnis dennoch. Denn es hilft dabei, die gewünschten Anlagen schnell zu finden, ohne dass man lange blättern und suchen muss. Auf dem Anlagenverzeichnis solltest du gut leserlich (Schriftgröße 12-14) untereinander auflisten, welche Dokumente sich in der Anlage befinden.

Was macht ein gutes Bewerbungsfoto aus?

Der erste Eindruck zählt. Das gilt nicht nur für persönliche Begegnungen, sondern auch für dein Bewerbungsbild. Dabei ist es egal, ob du dich für ein Praktikum oder auf eine Senior-Position bewirbst. Deshalb gilt: Gönn dir ein professionelles Foto. Dass der Fotoautomat nicht der richtige Ort für ein Bewerbungsbild ist, kannst du dir denken. Selfies oder Urlaubsfotos lässt du besser auch weg. Selbst wenn du dafür von Freund:innen viel Anerkennung bekommst, kommen solche Schnappschüsse im beruflichen Kontext gar nicht gut an.

Spar nicht an der falschen Stelle und such dir stattdessen ein professionelles Fotostudio. Es wäre schade, wenn dir eine spannende Jobchance entgeht, weil dein Foto dich wortwörtlich in schlechtem Licht dastehen lässt.

Tipp: Es muss nicht immer das Bild im schwarzen Blazer vor der hellblauen Fotowand sein. Je nach Branche kannst du auch hier mit Kreativität punkten. Trau dich an Farben oder unkonventionelle Perspektiven. Allein schon ein weniger gängiges Format kann dafür sorgen, dass du dich mit deinem Bild von anderen Bewerber:innen abhebst.

Tipps von Chris.

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