Bewerben mit KI.
Ausprobieren, abwägen, profitieren.

Bewerbungstrends – das solltest du über KI wissen.

Du willst dich bewerben und fragst dich, wie du das in Zeiten von Digitalisierung und KI am besten machst? Wichtige und berechtigte Frage – wir haben Antworten für dich. In diesem Ratgeber findest du die neuesten Entwicklungen und bekommst Tipps, wie du KI für deinen Bewerbungsprozess einsetzen kannst.

Auch Arbeitgeber:innen nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz für die Auswahl der Bewerbungen. Es lohnt sich also zu wissen, wie deine Bewerbung gelesen und beurteilt wird. Deshalb erklären wir auch Fachbegriffe wie CV Parsing und geben dir eine Einschätzung zu Foto-Apps wie Remini. Dir ist das alles zu kompliziert und du weißt nicht recht, wo du anfangen sollst? Auch dafür haben wir einen Vorschlag.

Das erwartet dich im Ratgeber zu Bewerbungstrends:

Bewerbungstrends: Vielseitig.

Frau sitzt in Büro an Laptop und recherchiert Bewerbungstrends.

Vor einigen Jahren war der Bewerbungsprozess branchenübergreifend noch recht einheitlich; jeder gute Ratgeber empfahl den klassischen Aufbau: Deckblatt - Foto - Anschreiben - Lebenslauf - Zeugnisse, vielleicht noch Arbeitsproben. Das Werk wurde auf gutem Papier ausgedruckt, sauber in eine Bewerbungsmappe geheftet und in die Post gesteckt. Eine Zeit lang war es Trend, mit viel Farbe, Layout und grafischen Elementen zu arbeiten, um sich aus der Masse der Bewerbenden hervorzuheben und Individualität zu zeigen.

Inzwischen ist das Bewerben per Mail oder Online-Formular gängig, meist lädst du deine Unterlagen als PDFs auf einer Bewerbungshomepage hoch oder bewirbst dich per "One Click" über Netzwerkplattformen wie Xing oder LinkedIn, indem du lediglich dein Profil verlinkst.

Die Anforderungen der Arbeitgeber:innen an Form und Inhalt variieren von Branche zu Branche. Vielleicht hast du auch schon Stellenausschreibungen gesehen, in denen gar kein Anschreiben mehr gewünscht wurde, auch auf ein Foto soll verzichtet werden oder du wurdest gar aufgefordert, dich per Video zu präsentieren?

Tipp: Lies die Stellenausschreibung sorgfältig und richte dich exakt nach den Angaben zu Inhalt und Form. In der Regel beschreiben die Personaler:innen sehr genau, was sie von dir sehen möchten. Gibt es keine Angaben, machst du mit einer schlicht gestalteten, klassischen Bewerbung nichts falsch. Bist du unsicher, rufe die Personalabteilung an – so bekommst du gleich ein Gefühl für das Unternehmen.

Wie entstehen neue Bewerbungstrends?

Der Grund für den Wandel und die immer neuen Bewerbungstrends ist zum einen das AGG - Allgemeine Gleichstellungsgesetz, das Arbeitnehmer:innen vor Benachteiligung und Diskriminierung schützen soll. Zum anderen sorgen KI-Anwendungen für den neuen Trend der minimalistischen Bewerbung.

Das AGG besagt, dass Angaben zum Alter, Religion, Familienstand oder ethnischer Herkunft nicht ausgeschrieben oder abgefragt werden dürfen. Auch ein Foto ist keine Pflicht. Deshalb zeigen manche Unternehmen Haltung, indem sie sich bewusst ohne Foto nur auf die Inhalte deines Lebenslaufes konzentrieren.

Digitalisierung und KI werden zunehmend in großen Unternehmen beim Sichten und Sortieren der Bewerbungen eingesetzt, das Stichwort ist CV-Parsing. Diese Technologie erfordert Maschinenlesbarkeit deiner Unterlagen – grafische Spielereien und Farbgestaltung kann der Algorithmus nicht auswerten. Auch eine poetische oder blumige Sprache könnte die KI eher verwirren.

Mann mit Brille recherchiert mit Smartphone und Laptop.

Was ist CV-Parsing?

Wörtlich übersetzt bedeutet CV-Parsing Lebenslauf-Analyse. Der Begriff Resume Parsing beschreibt das Gleiche; Resume oder Curriculum Vitae, abgekürzt CV, sind englische Worte für Lebenslauf. Alle Bewerbungen werden zuerst von einem KI-basierten Applicant Tracking System, kurz ATS, gelesen und in Datensätze umgewandelt. Die ATS-Software kann verschiedene Dateiformate lesen und dabei erkennen, wann es sich beispielsweise um dein Zeugnis oder deinen Lebenslauf handelt, wo deine persönlichen Daten zu finden sind, welche Textstellen deine Hobbys oder Berufserfahrung beschreiben.

Die gesamte Information deiner Bewerbung wird zerlegt und in einer vollständigen Datenbank erfasst. Personaler:innen können darin gezielt filtern und suchen, ohne dass sie deine Bewerbung gesehen haben. Beispiel: "Zeige alle Bewerber:innen mit sehr guten Englischkenntnissen und mindestens drei Jahren Berufserfahrung im Umkreis von 50 Kilometern."

Was bedeutet CV-Parsing für deine Bewerbung?

Positiv lächelnde Frau sitzt am Laptop in Kantine.

Bei Online-Bewerbungen wirst du meist aufgefordert, deine Unterlagen über eine Homepage hochzuladen oder deinen Lebenslauf auf LinkedIn oder Xing zu verlinken. In diesen Fällen gehst du lieber davon aus, dass CV-Parsing im Einsatz ist und beachtest diese Punkte:

  • Verzichte auf Gestaltungselemente wie grafische Icons, Sonderzeichen oder verschiedene Schriften. Die meisten KI-Systeme können das nicht auswerten und die Entscheider:innen bekommen es wahrscheinlich nie zu sehen.
  • Auch wenn bereits viel Arbeit in deinem Lebenslauf steckt – passe ihn für jede Bewerbung neu an. Formuliere klar und nutze die Keywords aus der Ausschreibung, wenn du deine Fähigkeiten beschreibst.
  • Verzichte auf Abkürzungen und vermeide unbedingt Tippfehler. Nutze ein Online-Korrekturprogramm, um sicher zu sein.
  • Nutze keine Tabellen, auch die werden von der KI nicht korrekt erfasst.
  • Lade genau das hoch, was gewünscht wird – nicht mehr und nicht weniger.

Vier Bewerbungstrends und welche Rolle KI dabei spielt.


1. Mini-Kompetenzprofil oder Skill Levels.

Ein Trend aus dem angloamerikanischen Sprachraum: Eine Liste deiner Softskills oder berufliche Kompetenzen soll Personalentscheider:innen einen schnellen Überblick geben. In Zeiten aufwändig gestalteter "Design-Bewerbungen" wurde hier gern mit Sternen ein Ranking erstellt oder es kamen andere grafische Elemente zum Einsatz. Wie du gerade gelesen hast, würde das aber im CV-Parsing verloren gehen. Möchtest du diesen Trend aufgreifen, so bist du für Online-Bewerbungen mit einer textlichen Bewertung auf der sicheren Seite, zum Beispiel so:

  • Englischkenntnisse – sehr gut
  • MS Office – gut
  • Bildbearbeitung – Anfänger:in

Nutze so ein Kompetenzprofil mit Bedacht. Bei SAP®-Kenntnissen ist es durchaus sinnvoll, zwischen Anwender:in- oder Berater:in-Zertifizierung zu unterscheiden. Bei Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Empathie sind aber Beispiele aus deinem Arbeitsleben nachvollziehbarer als ein Ranking.

2. Bewerbungsfotos per KI-App erstellen.

Nicht nur die Text-KI ChatGPT hat für Wirbel und Diskussionen gesorgt, als sie Ende 2022 veröffentlicht wurde. Auch KI-basierte Foto-Apps wie Remini oder FotoDirector zaubern scheinbar perfekte Bilder aus deinen Urlaubsschnappschüssen. Das angespannte Posieren im Fotostudio sollen diese Apps dir ersparen, stattdessen lässt du dein Bewerbungsfoto bequem vom Sofa aus per KI generieren. Du lädst einige Fotos von dir in eine App und die Bild-KI zaubert aus der Information eine Ansicht von dir, bei der du das Styling und die Hintergründe wählen kannst. Klingt verlockend? Bisher sieht man den KI-generierten Fotos allerdings ihren Ursprung deutlich an.

Amüsant ist die Tatsache, dass die meisten Bild-KIs Schwierigkeiten haben, Hände korrekt darzustellen – Porträts hingegen haben meist eine leicht unheimliche Anmutung durch die unnatürliche Perfektion und künstliche Lichtstimmung. Experimentiere doch mal mit so einer App und finde für dich heraus, ob du dich durch eine KI-Abbildung repräsentiert fühlst. Früher oder später muss der echte erste Eindruck schließlich standhalten können.


3. KI für das Anschreiben nutzen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Einsatz von ChatGPT als Texthilfe. Natürlich kann dir der Algorithmus eine komplette Bewerbung schreiben. Dass du die nicht 1:1 verwendest, ist wahrscheinlich auch klar. Es können sich leicht inhaltliche Fehler einschleichen und die gesamte Anmutung wird wenig persönlich sein. Das Anschreiben – sofern gewünscht – ist immerhin der Teil deiner Bewerbung, in der du deine Persönlichkeit und Motivation zeigen kannst, also nutze sie! Als ergänzendes Werkzeug kann die KI aber durchaus hilfreich sein. Sie kann dir Gliederungen ausgeben, deinen Text gegenlesen und strukturieren oder verbessern oder sogar auf Schlagworte optimieren. Lass dir also ruhig bei der Vorbereitung deiner Bewerbung helfen, aber bedenke:

  • Gib keine persönlichen Daten in ChatGPT ein, denn Datenschutz ist dort nicht gewährleistet.
  • Verwende keine KI-generierten Texte, ohne sie noch einmal in Ruhe zu lesen und anzupassen.

In unserem Ratgeber liest du, wie ChatGPT dir noch bei der Jobsuche helfen kann.

4. Passive Bewerbung.

Ein gut gepflegtes Profil auf LinkedIn oder anderen einschlägigen Branchenplattformen wird im Idealfall vom jeweiligen Algorithmus gefunden, ohne dass du dich aktiv engagieren musst. Sucht also eine Recruiter:in auf der Plattform und du entsprichst den Kriterien, wird sie auf dich aufmerksam und kann dich kontaktieren. Deshalb spricht man vom passiven Bewerben. Auch hier arbeitet meist KI im Hintergrund.

Für die One-Click-Bewerbung auf Onlineportalen wie zum Beispiel die Jobbörse der Agentur für Arbeit ist ein übersichtliches, ausführliches und aussagekräftiges Profil an der richtigen Stelle ebenso Gold wert. Sobald du eine spannende Ausschreibung liest, kannst du mit einem Klick deinen Lebenslauf verlinken. Praktisch!

Bewerbungscoaching – deine Chance.

Dir schwirrt der Kopf, die vielen Bewerbungstrends und neuen Anforderungen der Digitalisierung sind dir nicht geheuer? Lasse dich nicht entmutigen – sondern unterstützen. Ein Bewerbungscoaching kann dir helfen, deine Stärken zu ermitteln und zu benennen. Mit einer persönlichen Coach:in kannst du deinen Lebenslauf optimieren, ein Anschreiben formulieren oder üben, dich vor der Kamera zu präsentieren. So kommst du in einem Video-Clip oder Video-Interview genauso überzeugend rüber wie im direkten Austausch. In Rollenspielen bekommst du die Möglichkeit, Gespräche zu üben oder auf kniffelige Fragen souveräne Antworten zu haben. Lies hier mehr über unser Bewerbungscoaching.

„Wenn man Coach sein möchte, braucht man viel Empathie. Vielleicht ein bisschen Menschenkenntnis. Aber auf jeden Fall ist es wichtig, dass man sich gut in andere Menschen hineindenken kann. Ich denke auch, dass es von Vorteil ist, wenn man selber schon viele Erfahrungen gesammelt hat.“

Bewerbungscoachin Claudia Adrian, WBS TRAINING

Zwei Frauen befinden sich in Coaching-Gespräch.

Chris erklärt dir die Vorteile des Coachings im Video und hat noch weitere hilfreiche Tipps für deine Bewerbung.

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