Bildung und Förderung

Fortbildung: Smart weiterbilden im oder neben dem Beruf.


Frau mit Brille steht lächelnd und mit verschränktem Arm in Schulungsraum.

Bildung ist nicht das Lernen von Fakten. Es ist vielmehr die Schulung des Geistes.

Albert Einstein

 

Die Gelehrten früherer Zeiten waren sich einig: Der Mensch will lernen und Wissen erlangen, ohne es zu wissen. Der Mensch ist nichtsahnend ohne den Drang nach Bildung und Wissen. Doch was ist die richtige Art, um sich im Beruf weiterzubilden? Wann brauche ich eine Fortbildung und wann ist eine Weiterbildung oder eine Umschulung geeigneter?

In diesem Ratgeber-Beitrag beantworten wir Fragen zur Fortbildung und beruflichen Qualifizierung. Selbstverständlich gehen wir dabei auch auf deine Möglichkeiten der Förderung ein und geben Tipps, wie du Fortbildungskosten steuerlich absetzen kannst. 

Was ist eine Fortbildung?

Die berufliche Fortbildung gehört laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) zur Berufsbildung. Die anderen Teilgebiete der Berufsbildung sind die Vorbereitung auf die Berufsausbildung, die Berufsausbildung sowie die berufliche Umschulung.

Eine Fortbildung baut auf bestehenden Qualifikationen auf. Wer eine berufliche Fortbildung anstrebt, will sich in der Regel im aktuell ausgeübten Beruf weiter qualifizieren.

Für eine Fortbildung braucht man eine abgeschlossene Ausbildung oder etwas Berufserfahrung, um darauf aufzubauen. Mit einer Fortbildung kann die Arbeitnehmer:in verschiedene Ziele verfolgen.

Es geht prinzipiell darum, vorhandene Fähigkeiten zu verbessern, um beruflich aufzusteigen. Bevor die vier Ziele genauer erläutert werden, jedoch noch ein schönes Zitat:

Bildung ist ein unentreißbarer Besitz.

Menander | griechischer Dichter

Diese vier Arten von Fortbildungen solltest du dir merken.

Man unterscheidet vier Arten von Fortbildungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen:

  1. Erhaltungsfortbildung: berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten auffrischen, zum Beispiel nach einem längeren Elternurlaub.
  2. Erweiterungsfortbildung: berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern, zum Beispiel, um zukünftig neue Aufgaben zu übernehmen.
  3. Anpassungsfortbildung: berufliches Wissen und berufliche Fähigkeiten aktuell halten oder an neue Anforderungen am Arbeitsplatz anpassen.
  4. Aufstiegsfortbildung: qualifiziert dazu, nach abgeschlossener Ausbildung in höhere Positionen aufzusteigen.

Fortbildungen helfen vielen Menschen, ihre beruflichen Fähigkeiten zu verbessern und sogar den Weg in die Selbständigkeit zu finden. Hieran wird deutlich, dass Bildung oftmals Auslöser und Schlüssel zugleich dafür ist, der eigenen Berufung zu folgen.

Schon gewusst? Eine Sonderform der Fortbildungen ist die Unterweisung im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes. Dabei geht es darum, den Mitarbeitenden Skills zur Sicherheit am Arbeitsplatz zu vermitteln.

15,1 Millionen Personen in Deutschland haben besonderes Interesse an einer beruflichen Weiterbildung.

Quelle: Statista 2022

Fortbildung und Weiterbildung – was ist der Unterschied?

Viele Menschen benutzen die beiden Begriffe Fortbildung und Weiterbildung synonym. Es gibt jedoch Unterschiede in den Definitionen.

Bei einer Fortbildung geht es darum, Qualifikationen für den aktuellen Beruf zu erlangen. So ist der Begriff Fortbildung im Berufsbildungsgesetz (BBiG) definiert. Die Bundesagentur für Arbeit spricht bei Fortbildungen auch von „beruflicher Qualifizierung“ und „Aufstiegsweiterbildung“.

Eine Weiterbildung erweitert zwar ebenfalls die beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Doch muss eine Weiterbildung nicht unbedingt mit der aktuellen Jobsituation in Zusammenhang stehen. Die Arbeitsagentur spricht bei Weiterbildungen von beruflicher Weiterbildung, nebenberuflicher Weiterbildung oder von Weiterbildung neben dem Beruf.

Fortbildung ist also ein Teil der Weiterbildung und bezieht sich nur auf den erlernten Beruf.

Gut zu wissen: Eine Weiterbildung ist also nicht abhängig von einer Berufsausbildung oder von bestehenden Berufserfahrungen. Eine Weiterbildung kann auch eine Fortbildung für Berufstätige in ihrem aktuellen Job sein. Das ist der Fall, wenn zum Beispiel eine Programmierer:in eine weitere Programmiersprache lernt. Oder eine Dolmetscher:in erweitert ihre Kenntnisse um eine weitere Fremdsprache.

Wie lange dauert eine Fortbildung?

Fortbildungen sind meist kurz. Sie können aus einer bis wenigen Unterrichtseinheiten bestehen. Eine Sicherheitsunterweisung kann zum Beispiel aus nur einer Lerneinheit bestehen. Eine Fortbildung, die Mitarbeitende im technischen Service auf den neuesten Stand bringt, kann aus einer oder aus mehreren Lerneinheiten bestehen.

Eine Ausnahme hinsichtlich der Dauer einer Fortbildung stellt die Aufstiegsfortbildung dar. Diese führt zu einem stark veränderten Berufsbild und dauert entsprechend länger. Eine der bekanntesten Aufstiegsfortbildungen ist die Fortbildung zur Meister:in. Diese Fortbildung findet berufsbegleitend in Teilzeit oder in Vollzeit über einen Zeitraum von einem Jahr bis zu dreieinhalb Jahren statt.

Ist die Fortbildung Arbeitszeit und wer finanziert die Fortbildung?

Zwei Frauen sitzen im Büro an ihren Computern und lachen fröhlich.

Kurze Fortbildungen, die eine Sicherheitseinweisung, ein technisches Update oder eine Unterrichtseinheit beinhalten, finden normalerweise während der Arbeitszeit statt. Es fallen dann meist kaum Kosten für das Unternehmen und keine Kosten für die Arbeitnehmer:innen an.

Dauert die Fortbildung länger, kann sie teilweise während der Arbeitszeit und zum anderen Teil in der Freizeit und am Wochenende stattfinden. Oft teilen sich Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen auch die Kosten für eine Fortbildung. Hier ist dein Verhandlungsgeschick gefragt. Wenn du deiner Chef:in zeigen kannst, wie deine Weiterbildung dem Unternehmen hilft, kannst du die Lasten zu deinen Gunsten verschieben.

Du kannst staatliche Unterstützung beantragen, wenn das Unternehmen nicht für deine Fortbildung bezahlt. Zum Beispiel bei der Agentur für Arbeit oder bei Förderprogrammen von Bundesländern oder der EU.

Fortbildungskosten steuerlich absetzen.

Bei einer Fortbildung können Kosten für Reisen, Unterkunft, Verpflegung, Teilnahmegebühren und Prüfungsgebühren entstehen. Die steuerliche Anrechnung hängt davon ab, ob das Finanzamt die Fortbildung anerkennt oder als Ausbildung betrachtet.
Die Kosten für eine Fortbildung können in unbegrenzter Höhe steuerlich abgesetzt werden. Fortbildungskosten sind Werbungskosten.
Fortbildungen sind beruflich begründete Zusatzausbildungen und Weiterbildungen. Du machst sie nach deiner ersten Ausbildung oder deinem ersten Studienabschluss. Sie werden vom Finanzamt anerkannt. Dazu gehören also Zweitstudien, Umschulungen sowie innerbetriebliche Fortbildungen.
Kosten für eine Ausbildung dagegen sind keine Werbungskosten, sondern Ausbildungskosten. Die Kosten entstehen beim Abschluss an einer allgemeinen Schule, der ersten Ausbildung und dem ersten Studium. Diese Kosten sind nur bis zu einer Höhe von 6.000 Euro auf die Steuerlast anrechenbar.

Welche Kosten für eine Fortbildung können steuerlich geltend gemacht werden?

Zu den sogenannten abziehbaren Fortbildungskosten gehören Reisekosten und Reisenebenkosten, die Kosten für Arbeitsmittel und für ein Arbeitszimmer sowie Gebühren, die in Zusammenhang mit der Fortbildung entstehen. Genauere Auskünfte bekommst du bei deinem Finanzamt oder bei deiner Steuerberater:in.