Familie und Beruf

Umschulung in Teilzeit für Mütter.


Junge Mutter sitzt mit Laptop am Tisch, daneben sitzt ihre Tochter und malt mit Buntstiften

Über Vereinbarkeit von Beruf und Familie kannst du ein Lied singen und stellst fest, dass deine Berufswünsche immer weniger mit dem Muttersein zusammenpassen? Dann denke doch mal über eine Umschulung nach. Das geht nämlich auch in Teilzeit. In diesem Ratgeber haben wir alles zum Thema Teilzeit-Umschulung für dich als Mutter zusammengetragen. Denn dein Kind ist eine Lebensentscheidung, aber deinen Beruf kannst du ändern und hast dabei sogar gute Chancen auf Förderung.

Vorteile einer Teilzeit-Umschulung: Lernen und für die Familie da sein.

Stelle dir vor, du lernst vormittags und bist ab nachmittags für deine Familie da. Und nach etwas mehr als zweieinhalb Jahren legst du deine Prüfung vor der IHK ab und hast einen neuen Beruf – yay! Über Praxiserfahrung verfügst du auch schon, denn ein Betriebspraktikum hast du dann bereits absolviert. Du findest einen Job, der zu deinem Familienleben passt, dir Teilzeitarbeit oder Arbeit im Homeoffice ermöglicht und eine sichere berufliche Zukunft bietet, denn dein Fachwissen ist auf dem neuesten Stand. Klingt gut? Okay, sehen wir uns die Fakten an …

Was ist eine Umschulung und was muss man dafür mitbringen?

Eine Umschulung ist eine vollständige Berufsausbildung, die in der Regel etwas kürzer ausfällt, denn sie setzt voraus, dass du schon einen Berufsabschluss oder einige Jahre Berufserfahrung hast. Eine Umschulung endet immer mit einer Prüfung vor der zuständigen Kammer, etwa der IHK. 

Die Kammer regelt und kontrolliert auch alle Bereiche deiner Umschulung, wie den Lehrplan oder die Länge deines Praktikums. Im Rahmen dieses Regelwerks bereiten wir dich auf die Prüfung vor. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu dieser beruflichen Entwicklung zu ermöglichen, bieten wir unsere beliebtesten Umschulungen auch in Teilzeit an. Dazu gehören Berufe im Bereich Informatik und IT ebenso wie kaufmännische Qualifikationen. Gemeinsam haben sie die Jobsicherheit und die großartigen Karrieremöglichkeiten, die sie dir bieten.

IT und Informatik klingt spannend, aber du bist unsicher, ob das was für dich ist? Dann lies unbedingt hier weiter: Deine geförderte Umschulung in der IT

Was bedeutet Teilzeit-Umschulung konkret?

  • Der Unterricht findet täglich von 8:30 – 14:30 Uhr statt, die Teilzeit-Umschulung dauert 32 Monate.
  • Auch dein Betriebspraktikum innerhalb dieser Zeit darfst du halbtags absolvieren, wenn es dir den Alltag mit Kind erleichtert.
  • Wie in einem Ausbildungsbetrieb hast du bei uns eine feste Ausbilder:in, die bei fachlichen Fragen für dich da ist. Für alle weiteren Themen kannst du dich immer an die Kolleg:innen am Standort wenden.
  • An einigen Standorten hast du die Möglichkeit, einen Teil des Unterrichts von zu Hause aus zu absolvieren. Diese Regel variiert von Standort zu Standort, deshalb lasse dich unbedingt persönlich beraten.

Lass dich beraten: Über regional unterschiedliche Themen wie „Urlaubszeiten“ und „Praktikumsplatz organisieren“, wissen unsere Kolleg:innen am jeweiligen Standort Bescheid und beantworten dir gern deine Fragen. Jetzt beraten lassen

Eine Frau im Homeoffice mit ihrem Baby auf dem Arm sitzt vor ihrem Laptop.

Wird eine Umschulung für mich als Mutter gefördert?

Gerade als Mutter hast du gute Chancen auf bis zu 100 Förderung durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter. Etwa, wenn du deinen alten Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst oder der Übergang von der Elternzeit zurück in die Arbeitswelt aus anderen Gründen zur Herausforderung wird. Die Agentur für Arbeit hat immer das Ziel, dass du wieder einen festen Job findest. Kannst du belegen, dass diese Möglichkeit mit einer geförderten Teilzeit-Umschulung deutlich steigt, kann dir ein Bildungsgutschein ausgestellt werden. Grundsätzlich gilt: Gefördert werden Berufe, die dem aktuellen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt entsprechen.

Für Mütter gut zu wissen: Der Bildungsgutschein würde sowohl die gesamten Ausbildungskosten, als auch mögliche Fahrtkosten und Kosten für Kinderbetreuung abdecken.

  • Du bist arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht?
  • Du hast schon eine Erstausbildung abgeschlossen (oder abgebrochen)?
  • Dein erlernter Beruf bietet dir keine Perspektive mehr?
  • Die von dir gewählte Umschulung hat gute berufliche Aussichten?

Auch wenn du noch keinen Berufsabschluss hast, besteht die Möglichkeit, eine Umschulung zu machen und dafür Förderung zu erhalten. Lies hier weiter für wertvolle Infos und Tipps zum Thema Umschulung mit der Agentur für Arbeit. Und erfahre alles über eine Umschulung ohne Ausbildung.

Checkliste: Dein Weg zur Teilzeit-Umschulung.

Du willst es angehen und deine Jobperspektive familienfreundlich verbessern? Dann gibt es jetzt einige Dinge zu tun, damit du schon bald mit dem Lernen beginnen kannst. Und weil sich jedes große Ziel am besten in kleinen Schritten erreichen lässt und du im Alltag sicher ohnehin genug zu bedenken hast, haben wir diese Checkliste für dich zusammengestellt.

Termin bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter.

Je nach Region kann es dauern, bis du einen Termin bei deiner Beratungsperson erhältst. Deshalb buche dir rechtzeitig einen Gesprächstermin bei der Agentur für Arbeit oder beim Jobcenter, wenn du Bürgergeld beziehst. Die Wartezeit nutzt du für gute Vorbereitung.

Die Recherche.

Überlege in Ruhe und recherchiere gründlich: 

  • Welche Umschulungsberufe gibt es, was passt zu dir, deinen Berufserfahrungen und Neigungen?
  • Welche Bildungsanbieter sind in deiner Nähe, bieten sie Online-Infoveranstaltungen oder unverbindliche Beratungen?
  • Welche Unternehmen sind in deiner Region ansässig und könnten für dein Betriebspraktikum infrage kommen?

Fokus und Motivation.

Nicht nur für dein Gespräch beim Arbeitsamt, auch für die nächsten zweieinhalb Jahre als Umschülerin benötigst du gute Vorbereitung und volle Motivation. Die Zeit der Umschulung als Mutter wird spannend, intensiv und fordernd sein. Um diese Zeit optimal für dich zu nutzen, kann es hilfreich sein, eine klare Zukunftsvision zu haben. Man könnte auch sagen: Finde dein Warum

Wenn mal alles drunter und drüber geht, kannst du dich darauf besinnen und Kraft zum Weitermachen daraus ziehen. Ob du das in Form eines Visionboards umsetzt, lieber einen Brief an dich selbst schreibst oder dir mit deiner besten Freund:in deinen Traum vom neuen Lebensgefühl nach der Umschulung ausmalst, entscheidest du. Hauptsache, dein Fokus liegt auf deinem Ziel.

Planung und Vorbereitung.

Hast du dich für einen Anbieter entschieden und deine Förderung geklärt, geht es an die genaue Planung der Kinderbetreuung und die Vorbereitung. 

  • Lasse dir von der IHK oder deinem Bildungsanbieter den genauen Zeitplan für die Umschulung, die Ferien und die Praktikumszeit geben und gleiche ihn mit Schul- oder Kita- oder Hortzeiten ab.
  • Bedenke dabei auch Fahrzeiten und plane Puffer für Unvorhergesehenes mit ein.
  • Erstelle eine Liste mit Personen und Möglichkeiten, die bei der Betreuung unterstützen oder einspringen könnten.
  • Kalkuliere auch deine Finanzierung für die kommenden Jahre und informiere dich, auf welche zusätzlichen Leistungen zum Lebensunterhalt von der Agentur für Arbeit oder vom Jobcenter du Anspruch hast und wo du sie beantragst.

Fazit: Eine Teilzeit-Umschulung als Mutter ist machbar.

Natürlich lässt sich nicht alles im Voraus planen, denn ein Leben mit Kindern hält Überraschungen bereit. Aber je weniger offene Fragen du mit dir herumträgst, desto mehr Energie kannst du in deine Umschulung stecken. Hole dir jede Form von Beratung und Unterstützung, die du brauchst und scheue dich nicht, Fragen zu stellen. 

Hier noch einmal alle wichtigen To Do’s:

  • Recherchieren, fokussieren, entscheiden.
  • Förderung mit der Arbeitsagentur klären.
  • Kinderbetreuung organisieren.
  • Finanzen kalkulieren.
  • Anmelden und Umschulung starten.

Mit guter Vorbereitung kannst du eine Umschulung in Teilzeit umsetzen und trotzdem für deine Familie da sein. 

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