Initiative ergreifen und Potenzial entfalten: Gib dem Fachkräftemangel keine Chance.

Fachkräfte finden – die große Herausforderung für kleine Handwerksbetriebe und Konzerne gleichermaßen. Du bist personalverantwortlich und kannst ein Lied davon singen: Gut ausgebildete Fachkräfte sind derzeit unglaublich schwer zu finden und die Situation macht sich als Bremse für Wachstum und Innovation bemerkbar.

In den Medien wird viel über den Fachkräftemangel gefachsimpelt und Ursachen und Prognosen besprochen. Die Politik reagiert gefühlt nur langsam und in den Personalabteilungen bleibt die drängende Frage: Was tun gegen den akuten Fachkräftemangel? Fachlich versierte und motivierte Kolleg:innen kann man sich schließlich nicht schnitzen – oder doch? Expert:innen sind überzeugt, dass Unternehmen eine Menge tun können. Hier kommen Denkanstöße und Tipps, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen und mit ihm umzugehen.

Mitarbeitende binden ist nachhaltig und zahlt sich aus.

Zwei Frauen besprechen etwas am Laptop.

Als Personalverantwortliche:r hast du die Möglichkeit, dein derzeitiges Personal mit passenden und modernen Weiterbildungsmaßnahmen zu qualifizieren. Und was du obendrein bekommst: Positiv eingestellte, wertgeschätzte Mitarbeitende, die gerne im Betrieb bleiben. Je nach Format wird mit der Wissensvermittlung auch noch das Teamgefühl gestärkt. Zudem kann das Angebot einer Weiterbildung eine Stellenausschreibung attraktiver machen.

Es lohnt sich, die Bedingungen in deinem Betrieb einmal zu überprüfen: Vielleicht bekommt ein handwerklich begabter junger Mensch ohne Berufsabschluss so die Chance auf Qualifikation? Oder eine Person, die nach längerer Eltern- oder Pflegezeit wieder ins Berufsleben starten möchte, traut sich an die Bewerbung und erhält eine Perspektive? Dein Betrieb profitiert von motivierten und loyalen Mitarbeitenden.

Arbeitsbedingungen sind ein entscheidender Faktor für Bewerber:innen.

In diesem Bereich steckt ebenso viel Potenzial, wie in Bildungsangeboten für gegenwärtige und zukünftige Mitarbeitende. Natürlich ist nicht jede Organisation in der Lage, Kinderbetreuung anzubieten oder von heute auf morgen auf die Vier-Tage-Woche umzustellen.

Aber mit flexiblen Arbeitszeitmodellen oder der Möglichkeit, remote zu arbeiten, werden viele Jobs vorstellbar, die für Alleinerziehende derzeit unerreichbar scheinen. Das Thema Work-Life-Balance und die „Gen Z“, die jüngste Generation der Arbeitnehmenden, sind nicht ohne Grund in der öffentlichen Diskussion präsent: Jedes Jahr bleiben tausende Lehrstellen im Handwerk unbesetzt.

Expert:innen attestieren der Branche ein Imageproblem. Viele Handwerksbetriebe würden von einer gründlichen, internen Revision profitieren:

Eine Frau und ein Mann mit Laptop lachen fröhlich.
  • Lassen sich Kompromisse beim sehr frühen Arbeitsbeginn machen?
  • Gibt es Benefits im Betrieb, die für Auszubildende spannend sein können?
  • Gibt es starke Hierarchien im Team? Wo können die jüngsten Kolleg:innen Verantwortung üben oder kleine Erfolge erleben?
  • Ist Jobsharing oder Teilzeit für Kolleg:innen mit Kindern oder Ältere denkbar?
  • Sind Fahrtkostenunterstützung oder ähnliche finanzielle Anreize umsetzbar?
  • Gibt es eine feste Ansprechperson für Auszubildende, die auch Kapazitäten dafür hat?

Teamspirit ist auch eine Arbeitsbedingung: An den Arbeitszeiten lässt sich partout nichts ändern und remote work kommt aus technischen Gründen nicht in Frage? Dann bleibt die Frage nach der Stimmung im Team. Zu den Arbeitsbedingungen gehört neben organisatorischen Themen auch eine gute Arbeitsatmosphäre. Kollegiales Miteinander, Teamspirit und das Erreichen gemeinsamer Ziele, kombiniert mit Wertschätzung und Förderung jeder Einzelnen – nichts davon lässt sich auf den ersten Blick in Zahlen ausdrücken. Dennoch hat jeder Aspekt einen Wert für eine langfristige Mitarbeiterbindung. Übrigens auch für das Recruiting, denn zufriedene Mitarbeitende sind glaubhafte Botschafter:innen und sprechen gern und vor allem positiv über ihren Arbeitsplatz.

Recruiting-Tipps, um Fachkräfte zu finden – trotz Fachkräftemangel.

Du hast die Bedingungen im Unternehmen bestmöglich optimiert und in Sachen Weiterbildung und Arbeitsbedingungen euer Potenzial ausgeschöpft? Dann lasse es den Arbeitsmarkt wissen. Klar, eine Ausschreibung in den einschlägigen Jobbörsen gehört dazu. Aber dank Digitalisierung geht noch mehr:

Gezielte Ansprache auf Social Media: Mit präzisem Targeting erreicht ihr zukünftige Mitarbeitende auf den Kanälen, auf denen sie entspannt Zeit verbringen – möglicherweise auch schon, bevor sie überhaupt aktiv nach Jobs suchen.

Überregional oder international suchen: Die Fachkräftelücke variiert je nach Bundesland und Branche. Die Verteilung der Arbeitskräfte in Deutschland zeigt ein starkes Ost-/West- und Nord-/Süd-Gefälle. Informiere dich, zum Beispiel beim Online-Arbeitsmarktmonitor der Agentur für Arbeit, in welcher Region der Mangel weniger ausgeprägt ist und nutze lokale Medien. Auch eine Ausschreibung im Ausland kann Erfolg versprechen, sofern sie den Bedürfnissen der potenziellen Migrant:innen entgegenkommt.

Active Sourcing: Nutze Berufsnetzwerke und recherchiere, wo deine Wunschkolleg:innen sind. Gehe aktiv auf sie zu. Sei es auf Messen oder Events, um erfahrene Fachkräfte zu gewinnen. Oder sei es durch Vorträge und Fragestunden in Schulen, um Auszubildende zu begeistern.

Kooperationen: Wende dich an Organisationen wie Schulen, Hochschulen, Berufsfachschulen oder sogar deine Marktbegleiter. Tausche Wissen aus, biete Praktika an, zeige Präsenz auf Branchenveranstaltungen. Die Arbeitsbedingungen in deinem Betrieb sind schon optimiert? Bravo - sprich darüber! Lade die Presse ein, halte Vorträge, poste Beiträge.

Mitarbeitende einbinden: Motiviere Kolleg:innen, sich im Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören. Mit einer Prämie kannst du „Botschafter:innen“ anspornen, beim Recruiting zu unterstützen. Vorausgesetzt, sie fühlen sich wohl an ihrem Arbeitsplatz.

Ein Mann im mittleren Alter arbeitet gut gelaunt an seinem Laptop.
Qualifizierungschancengesetz.

Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) fördert die Lohn- und Weiterbildungskosten, teilweise bis zu 100 % und hilft dir so, dein aktuelles Personal zu qualifizieren und zu binden.

Zwei Männer arbeiten gemeinsam an einem Laptop.
Personalentwicklung.

Du willst wissen, was es für Bildungsangebote für deine Mitarbeitenden gibt? Dann schaue dir unsere Übersicht zur Personalentwicklung an.

Eine Frau, die an einer Unterhaltung teilnimmt.
WBS JobReport.

Der WBS JobReport analysiert halbjährlich den deutschen Stellenmarkt und zeigt die Nachfrage nach Fachkräften in verschiedenen Bundesländern, Branchen und Berufsgruppen. Verschaffe dir einen Überblick.

Kann ich meine Mitarbeitenden zu Fachkräften entwickeln?

Und ob! Mit kluger Personalentwicklung. Lasse dich kostenlos und unverbindlich beraten, wie du deine Mitarbeitenden qualifizieren und gleichzeitig binden kannst.

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Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was sind die Gründe für den Fachkräftemangel?

Neben dem bekanntesten Grund, der Überalterung der Gesellschaft, spielen weitere Faktoren eine Rolle:

  • Wertewandel – die junge Generation hat andere Ansprüche und Erwartungen an ihr Arbeitsleben als die der Babyboomer, die zunehmend in den Ruhestand geht.
  • Energie- und Klimakrise – der Ukrainekrieg, der Bedarf an alternativen Energiequellen und dringende Maßnahmen zum Klimaschutz haben einen zusätzlichen, akuten Bedarf an qualifizierten Fachkräften geschaffen.
  • Pandemie – Die Praktikumsmöglichkeiten für Schüler:innen waren während der Lockdown-Zeiten stark eingeschränkt. Zudem waren kleine Betriebe gezwungen, ihr Ausbildungsangebot zu reduzieren.
  • Digitalisierung – laufend entstehen neue Berufsbilder, alte wandeln sich. Qualifizierung braucht Zeit, Stellen bleiben unbesetzt.

Welche Fakten zum Fachkräftemangel sollte ich kennen?

Im Juni 2023 meldet die Online-Statistikplattform Statista über 770.000 offene Stellen, während knapp 2,6 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet sind. Dennoch gibt es – mit regionalen und branchenabhängigen Unterschieden – eine wachsende Fachkräftelücke. Das ist die Zahl der offenen Stellen, für die es rechnerisch keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt. Der Mangel an gut ausgebildeten Menschen ist besonders hoch in der Gastronomie, der Pflegebranche, im Handwerk und in vielen Bereichen der Logistik.

Die Agentur für Arbeit definiert alljährlich sogenannte Engpassberufe und meldete im Juni 2023 einen Anstieg der Berufe mit einem Fachkräfte-Engpass von 149 auf 200. Zu den neu aufgenommenen Engpassberufen gehören zum Beispiel Hotel- oder Gastronomieberufe, Metallbauer:innen und Busfahrer:innen.

Welche Meinung haben Expert:innen zum Fachkräftemangel?

Joachim Giese, Vorstand der WBS GRUPPE, ist zutiefst überzeugt, dass Bildung der Weg aus dem Fachkräftemangel ist. Auf LinkedIn teilt er in inspirierenden Beiträgen seine Ideen und sorgt mit dafür, dass das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung präsent ist.

Du willst überzeugende Argumente und konkrete Beispiele? Lies seinen Beitrag Nur mit Bildung können wir dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnen und hole dir Denkanstöße und Lösungsansätze zum Arbeitsmarktthema No.1.

Wer sind die Menschen ohne Arbeit? Gibt es bestimmte Gruppen bzw. Kategorien?

Es fallen zwei große Gruppen auf: 

  1. Etwa 2,5 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren haben keinerlei Berufsabschluss. Auszubildende und Student:innen sind hier nicht enthalten.
  2. Dazu kommt die sogenannte „stille Reserve“ – eine Gruppe von etwa 1,4 Millionen überwiegend qualifizierter Arbeitskräfte, die nicht arbeitssuchend gemeldet sind, aber bereit wären, zu arbeiten, wenn die Bedingungen anders wären. Etwa 57 davon sind Frauen, viele alleinerziehend oder in Betreuungsarbeit eingebunden. Sie finden keine passenden Teilzeitjobs. Auch Menschen über 55 Jahren zählen zu dieser Gruppe potenzieller Arbeitnehmer:innen.

Fazit: Durch individuelle Qualifizierungsmaßnahmen und flexible Arbeitszeitmodelle würden beide Gruppen dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen.

Wie kann man als Unternehmen den Fachkräftemangel abbauen?

Als Unternehmen hast du die Chance, dein aktuelles Personal zu qualifizieren und zu binden. Das kann eine Fortbildung, eine Weiterbildung oder auch ein Teambuilding mit Lerneffekt sein. Um dich dabei zu unterstützen, trat 2019 das Qualifizierungschancengesetz (QCG) in Kraft. Es fördert die Lohnkosten und die Weiterbildungskosten, teilweise bis zu 100. Weiterbildung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit deines Unternehmens, und Bildungsanbieter sind in der Regel gern bereit, dich ausführlich und unverbindlich zu beraten und maßgeschneiderte Angebote zu konzipieren.

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Eine junge Frau steht in einem offenem Büro mit Unterlagen in der Hand

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