Berufe

Schweißer:in – Meister:in des Feuers und Metalls.


Junger Mann mit Schweißhelm

Wenn Funken fliegen und Stahl auf Stahl trifft, dann sind Schweißer:innen am Werk. Sie erschaffen stabile Verbindungen, die Maschinen, Gebäude und ganze Industrieanlagen zusammenhalten. Mit handwerklicher Präzision und modernster Technik machen sie aus einzelnen Bauteilen etwas Großes. Egal, ob auf Baustellen, in Werkstätten oder in hochmodernen Fabriken – Schweißer:innen sorgen dafür, dass alles bombenfest sitzt.

Doch was braucht es, um in diesem faszinierenden Beruf erfolgreich zu sein?

Schweißer:in Überblick. Alles, was du wissen musst.

👨‍🎓 Schweißer:in Ausbildung.

Die Ausbildung zur Schweißer:in ist international anerkannt und wird vom Deutschen Verband für Schweißen (DVS) geregelt. Es gibt allerdings keine klassische Ausbildung, es reicht eine Weiterbildung zur Schweißer:in, die du mit einer Schweißerprüfung abschließt. Nach Bestehen erhältst du den Schweißerpass. Je nach Spezialisierung wählst du zwischen Verfahren wie MIG/MAG, E-Hand oder WIG-Schweißen und verschiedenen Werkstoffgruppen.

💪 Anforderungen.

  • Du kannst deinen Schweißer:in-Schein ohne Ausbildung bekommen.
  • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis, um Bauteile präzise zu bearbeiten.
  • Grundkenntnisse in der Metallbearbeitung/Schweißtechnik.
  • Nachweis der gesundheitlichen Eignung.
  • Mindestalter von 18 Jahren.
  • Führerschein Klasse B wird oft gefordert, um verschiedene Baustellen oder Einsatzorte zu erreichen.

📚Weiterbildung.

🤝Soft Skills.

  • Sorgfältiges Arbeiten, insbesondere bei der Kontrolle der Schweißnähte.
  • Teamfähigkeit für die Zusammenarbeit in größeren Projekten.
  • Konzentrationsvermögen und eine ruhige Hand.
  • Belastbarkeit, da die Arbeit körperlich anstrengend sein und z. B. unter Extrembedingungen wie Kälte, Hitze oder Nässe stattfinden kann.
  • Räumliches Vorstellungs- und Sehvermögen bei der Umsetzung von Schweißplänen oder Konstruktionszeichnungen.

💰 Schweißer:in Gehalt.

Das Schweißer:in Gehalt liegt zwischen 3.000 und 4.250 brutto pro Monat in Deutschland. Mit zusätzlicher Spezialisierung z. B. im WIG- oder Alu-Schweißen und Erfahrung steigt das Gehalt auf bis zu 4.500. In der Metallindustrie verdient man oft etwas mehr als im KFZ-Gewerbe. Zu den Spitzenverdiener:innen zählen Unterwasserschweißer:innen und industrielle Rohrleitungsschweißer:innen.

👉 Verwandte Berufe.

  • Metallbauer:in
  • Industriemechaniker:in
  • Rohrschweißer:in
  • Schweißtechniker:in
  • Schweißfachingenieur:in
  • Konstruktionsmechaniker:in
  • CAD/CAM Anwender:in

Was ist eine Schweißer:in?

Als Schweißer:in bist du Meister:in der Metallverbindungen – du arbeitest mit Funkenflug und hoher Präzision. Ob du massive Stahlträger für Wolkenkratzer zusammenschweißt oder filigrane Teile für Maschinen verbindest – du sorgst dafür, dass aus vielen Einzelteilen ein stabiles Ganzes entsteht. 

Mit deinem Fachwissen wählst du das passende Schweißverfahren aus und stellst sicher, dass die Nähte nicht nur stark, sondern auch makellos sind. Dein Job ist nichts für schwache Nerven: Oft arbeitest du unter extremen Bedingungen – in großen Höhen, bei Hitze oder Kälte, oder in engen Räumen. Aber genau das macht den Reiz aus: Jedes Projekt ist anders, und du bist die Schlüsselperson, die alles zusammenhält. 

Moderne Technik wie Schweißroboter und Augmented Reality unterstützen dich dabei, immer präziser und effizienter zu arbeiten.

Der Beruf Schweißer:in passt zu dir, wenn …

  • du Spaß am Arbeiten mit schwerem Gerät hast und gerne robuste Maschinen bedienst.
  • du dich für moderne Technik wie Schweißroboter und automatisierte Prozesse interessierst.
  • du gerne draußen an der frischen Luft arbeitest.
  • du gerne unterwegs bist und dir längere Montageeinsätze nichts ausmachen. 
  • du es liebst, sichtbare Ergebnisse deiner Arbeit zu sehen.

Du bist vielleicht weniger geeignet, wenn …

  • du nicht gerne auf Gerüsten oder Leitern stehst.
  • du es bevorzugst im Office zu arbeiten, anstatt in lauten Werkhallen oder auf Baustellen.
  • lange Arbeitszeiten oder unregelmäßige Einsätze nicht dein Ding sind.
  • du ungern für längere Zeit von deiner Familie oder deinem sozialen Umfeld getrennt bist.
  • du zwei linke Hände hast.
Bist du bereit, Funken fliegen zu lassen?

Du möchtest Schweißen lernen? Ob im Handwerk, in der Industrie oder auf großen Baustellen – deine Fähigkeiten werden überall gebraucht.

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Die wichtigsten Aufgaben als Schweißer:in.

Die Projekte und damit verbundenen Aufgaben von Schweißer:innen sind oft sehr vielfältig. Entweder von Hand oder mit modernster Technik stellst du hochwertige Metallverbindungen her.

  • Du liest Schweißpläne und stellst Materialien sowie Werkzeuge bereit.
  • Du richtest Bauteile aus und fixierst sie mit Schweißpunkten.
  • Du schweißt Metallteile mit verschiedenen Schweißverfahren.
  • Du bedienst Schweißroboter und führst Wartungsarbeiten durch.
  • Du prüfst Schweißnähte auf Dichtheit, Risse und Qualität.
  • Du führst Nacharbeiten an den Schweißnähten durch, um sie zu veredeln.
  • Du reparierst Anlagen und montierst neue Metallkonstruktionen.
  • Du trägst die richtige Schutzkleidung (Schutzbrille, Schweißschild, -schürze und -handschuhe).

Daneben gibt es noch die Berufe Schweißtechniker:inSchweißfachingenieur:in und Konstruktionsmechaniker:in, bei denen dein Verantwortungsbereich deutlich umfangreicher ist:

  • Als Schweißtechniker:in planst und leitest du Schweißprojekte, überwachst die Arbeitsabläufe und stellst sicher, dass alle Schweißarbeiten den Qualitätsstandards entsprechen.
  • Schweißfachingenieur:innen sind neben der Leitung von Schweißprojekten für die Einhaltung technischer Normen verantwortlich. Sie optimieren Schweißverfahren, oft in komplexeren Industrieumgebungen. Bei dieser Weiterbildung ist ein technisches Hochschulstudium Voraussetzung.
  • Als Konstruktionsmechaniker:in fertigst und montierst du komplexe Metallkonstruktionen. Das Schweißen ist dabei nur ein Teil deiner vielfältigen Aufgaben im Bereich der Metallverarbeitung.
Zwei Männer in einer Werkstatt tragen Schutzkleidung und arbeiten mit einem Schweissgerät

You can have self-taught ‘shade tree welders’ in any garage, but it takes a welding artist to do the job correctly.

James Howlett und Brad Huff (Professoren für Industrial Arts und Autoren)

Mythen und Fakten – was du garantiert noch nicht wusstest.

Rund um den Beruf der Schweißer:in gibt es viele falsche Annahmen. In der Realität sieht der Arbeitsalltag jedoch oft ganz anders aus. Hier räumen wir mit den häufigsten Vorurteilen auf.

Das stimmt nicht:

  • Schweißer:innen arbeiten nur in Werkstätten und machen einfache Metallarbeiten.
  • Schweißen ist ein alter Handwerksberuf, und es gibt kaum technische Neuerungen.
  • Der Beruf Schweißer:in bietet wenig Entwicklungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen.
  • Schweißarbeiten werden nur mit Materialien wie Stahl und Aluminium durchgeführt.
  • Schweißen spielt in modernen, nachhaltigen Projekten keine Rolle.

Das stimmt zu 100:

  • Schweißer:innen arbeiten an hochkomplexen Bauprojekten wie Brücken, Hochgeschwindigkeitsbahnen und Anlagen für erneuerbare Energien, die europaweit stark gefördert werden.
  • Der Einsatz von innovativen Schweißtechniken wie Laser- und Ultraschallschweißen wächst, besonders in der Automobilindustrie und dem Roboterbau.
  • Die Nachfrage nach Schweißarbeiten steigt, dank europäischer Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und des Baubooms in Städten.
  • Schweißen wird nicht nur mit Metallen durchgeführt, sondern auch mit Leichtbauwerkstoffen und sogar Kunststoffen, die zunehmend in der Luftfahrt und Automobilbranche verwendet werden.
  • Fülldrahtschweißen: Der Schiffbau und die Automobilindustrie treiben die Nachfrage nach Schweißzusatzwerkstoffen wie Fülldrähte und Stabelektroden kontinuierlich an.
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Schweißer:in Gehalt und Berufsaussichten.

Mit dem Schweißerpass in der Tasche stehen dir spannende und moderne Einsatzgebiete offen. Du kannst in zukunftsorientierten Bereichen wie dem Tragwerksbau für Hochhäuser, der Fertigung von Windkraftanlagen oder dem Offshore-Pipelinebau tätig werden. Auch im Apparatebau für die Chemie- und Pharmaindustrie oder im Automobil- und Flugzeugbau werden deine Fähigkeiten gebraucht. Bei internationalen Projekten kannst du dir einen guten Ruf erarbeiten. 

Die Arbeit als Schweißer:in wird mit durchschnittlich 3.500 brutto pro Monat vergütet – mit mehr Verantwortung oder einer Spezialisierung aber auch deutlich mehr. Besonders lukrativ sind Jobs als Rohrleitungsschweißer:in, Unterwasserschweißer:in oder als Schweißfachingenieur:in, aber auch im Militär, in der Luft- und Raumfahrt und in der Nuklearindustrie. 

Mit der zunehmenden Verbreitung von Industrie 4.0, Virtual Welding und dem Einsatz von Schweißrobotern entstehen zudem neue Arbeitsfelder in der Automatisierung und Prozessoptimierung. Eine spannende Karriere wartet also auf dich.

Tipps zur Karriere als Schweißer:in.

Mit den richtigen Tipps und Weiterbildungen kannst du deine Fähigkeiten erweitern und in der Schweißtechnik sowie in deiner Karriere vorankommen.

  • Halte deine Fachkenntnisse stets auf dem neuesten Stand. Eine Auffrischungsweiterbildung empfiehlt sich, wenn neue Technologien oder Verfahren eingeführt oder Zertifikate erneuert werden müssen.
  • Beherrsche nicht nur Standardverfahren wie WIG, MIG/MAG, sondern spezialisiere dich auf Sonderschweißverfahren wie Laserschweißen, Unterpulverschweißen oder Widerstandsschweißen. Sie sind in hoch spezialisierten Industrien gefragt, z. B. in der Luft- und Raumfahrt oder der Medizintechnik.
  • Internationale Schweißzertifikate, wie die ISO 9606, erhöhen deine Chancen auf weltweite Einsatzmöglichkeiten.
  • Lerne CAD und CAM, um Schweißarbeiten in automatisierten Produktionsprozessen auszuführen.
  • Du strebst eine höhere Position an? Dann denke zusätzlich über eine Weiterbildung zur Schweißtechniker:in, Schweißfachingenieur:in oder Konstruktionsmechaniker:in nach. 

Passende Weiterbildungen im Bereich Schweißen.